„Wachet und Betet“ vor dem russischen Konsulat

Am Gründonnerstag gab es ein ökumenisches Friedensgebet vor der FEG Frankfurt, 50 Meter vom russischen Konsulat entfernt. Neben den Pastoren einer pfingstlichen Gemeinde in der russische und ukrainische Christenmenschen weiterhin zusammen als Geschwister leben, durfte ich als Vertreter der ACK Frankfurt beten. Hier meine Beiträge:

Friede sei mit euch, von Christus Jesus unserem Herrn,
Mein Name ist Benjamin Isaak-Krauß, ich bin Pastor der Mennonitengemeinde in Frankfurt, einer kleinen Gemeinde, im Holzhausenviertel, gegründet von Menschen, die vor Krieg und Zerstörung fliehen mussten und sich dem Weg Jesu, dem Weg der Gewaltfreiheit und der Versöhnung verpflichtet sehen.

Ich begrüße Sie und euch alle herzlich im Namen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Frankfurt. In der ACK sind dreizehn christliche Kirchen und Gemeinden verschiedener Konfessionen und Sprachen verbunden durch unser gemeinsames Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Friedefürst, der in seinem Leben, Tod und Auferstehung die Macht der Gewalt überwunden hat und uns aus den Spiralen des Hasses befreit. Viele unserer Geschwister feiern gerade in diesem Moment Gottesdienste, in denen wir uns erinnern, wie Jesu zum letzten Mal mit seinen Freundinnen und Freunden gegessen hat & dabei das Abendmahl eingesetzt hat, das Mahl der Versöhnung, zwischen Menschen und Gott, und untereinander. Sie halten uns im Licht.

Ich finde es sehr passend, dass wir heute hier sind und hier, in der Öffentlichkeit und in der Nähe des russischen Konsulats für den Frieden beten. Der Gründonnerstag erinnert auch an Jesu Ringen im Garten Getsemane und sein Flehentliches Bitten an seine Freunde: Bleibt hier und Wacht mit mir, Steht mir bei, seid solidarisch. Das wollen wir hier tun, denn wir glauben, dass Gebet wirkt. Es verwandelt Menschen und Situationen, und macht unmögliches möglich.

Lasst uns beten:

Jesus Christus,
unser Bruder und Herr,
du kennst Gewalt und Unterdrückung,
hast Freunde verloren,
durch den Hochmut von Tyrannen,
du hast am eigenen Leib Folter und Hinrichtung erlitten,
um die Gewalt ein für allemal zu überwinden.
Du kennst die Verzweiflung,
und ihre erstickende Macht.

Wir bitten dich für unsere Geschwister
in der Ukraine
In Russland und Belarus
In Polen, Moldawien, Estland und Litauen
und allen Ländern, die ihre Häuser und Herzen öffnen.
Gib Ihnen und uns Kraft
und lass ihre und unsere Herzen nicht verhärten
angesichts des Leidens, das wir sehen,
lass sie Trost finden in deiner Solidarität im Leiden,
Und lass sie in der Kraft deiner Auferstehung die Kraft finden,
selbst aufzustehen.

„Bleibet hier und wachet mir,“
hast du deine Jüngerinnen und Jünger angefleht.
„wachet und betet.
Steht mir bei!
Denn ich schwitze Blut und Wasser.“
Hilf uns wach zu bleiben und
Dir beizustehen,
im Leiden der Menschen,
Öffne unsere Herzen und Häuser
Für Menschen die hierherkommen.

Bleibet hier und wachet mir,
hast du deine Jüngerinnen und Jünger angefleht.
wachet und betet.
damit ihr nicht in Versuchung geratet.
und wach bleibt.

Jesus Christus,
du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben,
wir bitten dich,
Lass uns wach bleiben,
und uns nicht einschläfern lassen
von den Lügen und der Propaganda
die Vernichtung rechtfertigen
und junge Männer verführen,
sie seien Helden.
Zeige uns Wege, Friedensstifter zu sein,
Wo auch immer du uns hinstellst
und der Macht des Todes
unsere Mitarbeit zu verweigern.
Amen.

Lasst uns gemeinsam singen: Bleibet hier und wachet mit mir
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Segen:
Lasst uns, uns unter den Segen Gottes des Vaters Jesu Christi stellen.
In der Nacht in der er den römischen Besatzern ausgeliefert wurde,
wohlwissend, dass ihm Folter und Hinrichtung bevor stand,
sprach Jesus zu seinen Freunden:

Ich gebe euch meinen Frieden, — nicht gebe ich wie die Welt gibt,
der anders ist, als der Frieden der Großreiche,
anders als der Frieden der Abschreckung und
der Friedhofsruhe.
Mein Frieden ist anders, stärker ist als die Mächte des Todes.
Lasst euer Herz nicht verhärten
und habt keine Angst.

Der Friede Christi sei mit uns
und mit allen unseren Schwestern und Brüdern
in der Welt. Amen.

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