Heute hatte ich eine Verabredung mit einigen Leuten von Jugend mit einer Mission, die ich bei ihrem Theaterstück in Ñandejara kennengelernt hatte. Gut, es war eigentlich für Kinder, aber ich ließ mich davon nicht beirren. Hier zwei Bilder von ihrem Programm:
Sie besuchen alle Schulen im Umkreis von Limpio (mehr als 60!) und machen Anspiele, um den Kindern Jesus näherzubringen. Dieses Mal ging es um Worte, und die Kraft, die sie über uns haben.
Die Kinder lachten sich kaputt und auch ich kam auf meine Kosten.
Nach dem Theaterstück unterhielt ich mich ein wenig mit den Missionaren und Benjamin (ja, er heißt genau wie ich!) lud mich ein heute mit ihnen rumzufahren.
So holte mein Namensvetter mich dann heute Mittag bei strömendem Regen von meinem vorherigen Termin ab und erklärte mir als erstes, dass Programm falle bei Regen aus.
Ich wollte schon nach Hause gehen, aber er lud mich in sein Haus ein und so verbrachte ich einen schönen Nachmittag mit den YWAMlern (Youth with a mission – Jugend mit einer Mission). Es war ein wenig wie zu Hause: er ist Spanier, seine Frau Engländerin, die Freiwillige, die bei ihnen lebt, ist US-Amerikanerin und dann lebt noch ein paraguayischer Freiwilliger dort. Wir sprachen English, ich fand heraus, dass er der Neffe vom Pastor der Mennonitengemeinde in Barcelona ist, wo ich vor drei Jahren bei der MERK (Mennonitische Europäische Regionalkonferenz) war, und die Amerikanerin hat auch Mennoverwandte – kleine Mennowelt. Zum Glück waren sie und ich zu schlecht in Familiengeschichte, um unsere Verwandschaft irgendwo in Holland vor 400 Jahren festzustellen.
Nach ungefähr einer Stunde Unterhaltung musste die Engländerin wieder in Ñandejara ihre Muttersprache unterrichten und wir anderen machten uns auf den Weg zu ihrem „Hauptquartier“, einer schäbigen Lagerraum, fünfzig Meter weiter.
Dort türmte ich mit der Amerikanerin Erin Aufgabenblätter für ihr Missionsprogramm zu Zwanzigerstapeln und erfuhr mehr über ihre Arbeit und Leben, virtuell gesagt, die Adresse ihres Blogs.
Dann richtete ich Benjamin einen Facebookaccount ein, seine Unkenntnis von Technik war niedlich, und er brachte mich zur Bushaltestelle, damit ich nicht im Schiffen laufen musste.
Es war ein toller Tag und ich freue mich die Bekanntschaft dieser Leute gemacht zu haben, aber warum erst jetzt? Ich hätte sie schon vor langem kennen lernen können und viele Abenteuer mit ihnen erleben können!
Aber ich war zu schüchtern und naiv genug zu glauben, die Leute kämen auf mich zu, weil ich so unglaublich interessant bin.