Seit Beginn der russischen Invasion beten Menschen hier in Frankfurt (und natürlich auch anderswo) gemeinsam für den Frieden. Ich habe diese abwechselnd in verschiedenen Kirchen stattfindenden Friedensgebete als große Bereicherung erlebt und selbst neue theologische Entdeckungen gemacht.
(Z.B. hier meine Gedanken aus dem Friedensgebet am Dienstag in der Dornbuschgemeinde: https://www.bennisblog.de/gott-ruestet-uns-auf-epheser…/)
Eine Frage, beschäftigt mich aber immer wieder: warum verstecken wir uns eigentlich in unseren Kirchen?
Gerade in Frankfurt gäbe es so viele Möglichkeiten vor den Augen der Welt für den Frieden zu beten und an den wahren Friedefürst zu erinnern, der „jeden Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeden Mantel, durch Blut geschleift, verbrennt“ (Jesaja 9,4).
Wäre es nicht Zeit, dass wir nicht nur unter uns beten, sondern zusammen mit anderen Menschen guten Willens „mit den Füßen beten,“ wie der große jüdische Gelehrte Abraham Heschel es einst nannte?
Daher freue ich mich sehr, dass die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Frankfurt Frankfurt und die Evangelische Allianz Frankfurt für Gründonnerstag 18 Uhr gemeinsam (!) zum öffentlichen Friedensgebet vor der FeG Frankfurt im Oeder Weg einladen.
Der Ort ist bedeutsam, denn er ist nur 50 Meter vom russischen Konsulat entfernt, wo Menschen aus der Ukraine eine dauerhafte Mahnwache eingerichtet haben.
Am Gründonnerstag erinnern wir uns daran, wie Jesus seine Freundinnen und Freunden im Garten Getsemaneh darum bat, mit ihm solidarisch zu sein, während er mit sich selbst rang, hin und hergerissen zwischen himmlisch-militärischem Befreiungskampf und dem Weg des gewaltfreien Widerstands, der ihn ans Kreuz führte. „Bleibet hier und wachet mit mir“ bat Jesus seine Jüngerinnen und Jünger.
In all unseren Diskussionen um die Ukraine sollte wenigstens das klar sein, wir sind herausgefordert hier und heute zu bei ihnen zu bleiben, durch diese düstere Zeit zu wachen und ihnen in Gebet und Handeln beizustehen.