Heute hat mir meine Schule sechs Stunden Lebenszeit geraubt.
Die ersten drei Schulstunden kam die Fachlehrerin nicht. Dann hatten wir eine Stunde Reliunterricht, was aus zwei Versen und einem Monolog über selbige bestand. Danach eine Stunde Bibliothek, was ein Synomym für „Wir wissen nicht, wie wir euch beschäfigen sollen, aber ihr müsst trotzdem in der Schule sein“ ist und schließlich drei Stunden Physik/Chemie, die so genutzt wurden, dass alle Hefte eingesammelt wurden und die Lehrerin sie alle begutachtete und unterschrieb – 120 Minuten lang!
Ich versuchte Gespräche zu führen, aber es gelang nicht. Ich wollte die Sekunden zählen, die vergingen, aber bei 124 gab ich auf. Ich versuchte es zu genießen, da ich mich lange nicht mehr so sehr langweilen werde können, aber ich konnte dem nichts Positives abgewinnen. Schlafen konnte ich nicht, weil es zu laut war und wachen wollte ich nicht, weil ich dann die schreckliche Wirklichkeit betrachten müsste:
Ich war der einzige Nichtfatalist im Raum und verzweifelte an meinem Schicksal.
Und hierzulande läuft die Bildungsstreikwoche der Schüler. In München wollen sie ein Gymi in Quarantäne stecken und einen Banküberfall machen, weil die Bildung kein Geld kriegt, die Banken aber mit Mrd gerettet werden. Mehr kannst du hier nachlesen http://www.sueddeutsche.de/muenchen/705/472232/text/
Wolf Grau
Der Countdown läuft! Und morgen ist es vorbei, keine Schule mehr in Paraguay.
Bei mir läuft auch der Countdown und ich bin heftig am Vorbereiten.
Bis in 5 Tagen.
Tu hermanita