Heute war ich das letzte Mal in Asunción. Meine Lieblingslinie, die 23 (es war die erste Linie mit der ich gefahren bin – wenn auch in die falsche Richtung), brachte mich ins Stadtzentrum, wo ich einige Andenken und Staubfänger kaufte.
Dann besuchte ich meinen Freund, den „rothaarigen Indianer“, ein verrückter Schachspieler, der den ganzen Tag vor der Argentinischen Bank sitzt, Schach spielt und dabei auf übelste Weise in Guaraní flucht, oder sinnlose Satzpartikel wiederholt. Ich schaute bei ein paar Spielen zu, aber da er mich nicht einlud ging ich weiter zur Kathedrale, die leider geschlossen war. So schaute ich auf die große Favela, am Flussufer hinab, Pelepincho – das Planschbecken, weil es manchmal unter Wasser steht. Rein durfte ich nicht – ein liebenswürdiger Polizist fragte mich nach Papieren und unterhielt sich sehr lange mit mir über meine berufliche Zukunft, Mennoniten und Glauben.
Schließlich ging ich ins alte Parlament – inzwischen ein Kulturzentrum – eigentlich nur um das Bad zu benutzen, aber dann schaute ich mir doch noch die Austellung eines Künstlers an, der mit viel Sarkasmus und Farbe Bilder aus paraguayischer Geschichte und Gegenwart gemalt hatte. Die Bilder über Mennoniten, waren leider gerade anderswo ausgestellt.
Zu guter letzt besuchte ich Wilma und Alfred, der mich dann noch zum „Männertreff“ der Concordia-Gemeinde einlud, wo Larry Miller und Danisa Ndlovu von der Mennonitischen Weltkonferenz über selbige sprachen – es war schön noch einmal in einer anderen Gruppe darüber nachzudenken und ich spürte auch erneut das Bemühen, der Mennisten sich mit den anderen Gruppen zu versöhnen und zusammen zu arbeiten; und das sie sich über Zeichen, wie Dietrich Panas „Ich bin ein Mennonit“ sehr freuen – genau wie ich.
Ich sah heute so viele schöne Motive für ein Foto – nur leider hatte ich keine Batterien und so konnte ich kein einziges schießen.